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Durch Schnuller Zahnfehlstellungen – stimmt das?

Beinahe jedes Baby bzw. Kleinkind bekommt zu einem bestimmten Zeitpunkt in ganz jungen Jahren einen Schnuller in den Mund. Und das macht auch Sinn, schließlich befriedigt der Schnuller den Saugreflex von kleinen Kindern und dient deren Beruhigung. Sie haben also dieselbe Wirkung wie das Daumennuckeln oder die Brust der Mutter.

Doch sollten Schnuller nicht zu lange im Einsatz sein, denn wenn die ersten Zähne durchbrechen, kann durch den Nuckel eine Fehlstellung entstehen. So sagt man sich zumindest. Doch ist da wirklich etwas dran? Wir von Mundwerk im Alexa, die Kinderzahnarzt Praxis in Berlin klären Sie auf!

Wie funktioniert der Schnuller?

Bevor darauf eingegangen wird, ob, und wenn ja, wie der Schnuller die Zähne deformiert, werfen wir einen genaueren Blick auf den Beruhigungssauger. Der Beruhigungssauger besteht in der Regel aus zwei Teilen – dem Saugteil und dem festen Stück außerhalb des Mundes. Der Sauger ist der Bestandteil des Schnullers, an dem das Kleinkind nuckelt. Es besteht meist aus Silikon oder Latex.

Der Sauger hat in erster Linie die Funktion der Beruhigung. Ein Baby hat von Natur aus einen Saugreflex. Kann es den nicht befriedigen, wird es unruhig und kann schließlich das Weinen beginnen. Gerne bringen Eltern den beruhigenden Sauger am Abend zum Einsatz, wenn das Kind schlafen soll.

Mehrzahl aller Zahndeformationen entsteht durch Fehlverhalten im Kleinkindalter

Doch ist die Beruhigungshilfe tatsächlich mit Vorsicht zu genießen. Denn es stimmt, dass durch den zu häufigen Einsatz von Schnullern das Kind eine Zahnfehlstellung entwickeln kann.

Durch den Nuckel wird konstant Druck auf die wachsenden Milchzähne ausgeübt, der bei weit mehr als der Hälfte aller Zahnfehlstellungen die Ursache darstellt. Wenn die Zähne dabei sind durchzubrechen, drücken sie unweigerlich gegen das Silikon bzw. Latex.

Dieses gibt zunächst nach, doch letztendlich stoßen die Zähne hierbei auf einen Widerstand. Die Zähne werden dadurch immer wieder zurückgedrückt, weshalb diese versuchen, am Widerstand vorbei zu wachsen. Eine Zahnfehlstellung durch Schnuller entsteht, und auch eine Kieferfehlstellung ist möglich.

Mögliche Zahnfehlstellungen durch Schnuller-Nutzung:

  • Offener Biss: Die Schneidezähne und die unteren Zähne schließen nicht bei zusammengebissenen Zähnen. Es ist eine sichtbare Lücke im vorderen Zahnbereich vorhanden. Es ist die häufigste Zahndeformation durch Schnuller-Nutzung
  • Seitlicher Kreuzbiss: Hierbei stehen die Backenzähne wortwörtlich über Kreuz. Die oberen seitlichen Zähne stehen zu weit innen, die unteren hingegen zu weit außen
  • Überbiss: Die oberen Zähne lagern weit über den Zähnen des unteren Kiefers. Zwar ist ein leichter Überbiss normal (das sogenannte Scherengebiss), doch kann das Schnullern die Überlagerung bis zur Anomalität steigern
  • Vorstehende Eckzähne: Durch das Schnullern kann es auch passieren, dass die Eckzähne des oberen Kiefers über die des Unterkiefers hinaus stehen.
  • Verschobene Backenzähne: Ebenso ist es möglich, dass sich die Backenzähne unnatürlich anlagern

Was sind weitere Risiken für Zahnfehlstellungen?

Für Zahnfehlstellungen ist ein Schnuller nicht die einzige mögliche Ursache. Viele Zahn- und Kieferfehlstellungen sind Teil der Erbanlage. So sind Größe und Form des Kiefers sowie die Anzahl der angelegten Zähne und deren Größe genetisch bestimmt. Probleme können beispielsweise entstehen, wenn Platzmangel durch einen kleinen Kiefer mit großen Zähnen vorliegt oder zu viele Zähne angelegt sind. Neben der Genetik gibt es jedoch noch weitere Risikofaktoren für Zahnfehlstellungen:

  • Fläschchen: Ähnlich wie beim Schnuller kann auch das Fläschchensaugen auf Dauer Kiefer und Zähne deformieren.
  • Lippenkauen und Daumennuckeln: Diese Angewohnheiten bringen Zähne und Zunge oft für lange Zeit am Stück in inkorrekte Positionen, wodurch Fehlstellungen entstehen können.
  • Mundatmung: Atmet Ihr Kind viel durch den Mund, kann es zu einem Überbiss kommen.
  • Milchzahnverlust: Vorzeitige Zahnlücken durch Karies oder Unfälle können die restlichen Milchzähne zum Wandern bewegen, wodurch später die bleibenden Zähne schief wachsen.
  • Wie werden Zahn- und Kieferfehlstellungen durch Schnuller behandelt?

    Zunächst ist zu sagen, dass nicht jede Fehlstellung direkt behandelt werden muss. Wenn jedoch das Sprechen, Kauen oder die Atmung beeinträchtigt werden, ist eine Therapie in jedem Fall notwendig. Solange der Kiefer sich noch entwickelt und entsprechend weich ist, hat eine Korrektur gute Erfolgsaussichten.

    Der erste Schritt darin, Kiefer- und Zahnfehlstellung wie beispielsweise Überbiss durch Schnuller zu behandeln, ist das Abgewöhnen des Nuckelns. Bei kleinen Kindern können zudem spezielle Mundeinlagen zum Einsatz kommen, die Muskeln kräftigen und so geringe Fehlstellungen ausgleichen. Zahnspangen kommen meist im Alter zwischen 9 und 14 Jahren zum Einsatz. Bei erwachsenen Patientinnen und Patienten, deren Kieferknochen bereits hart sind, gestaltet sich die Therapie komplexer – daher ist zeitnahes Handeln bei Zahnfehlstellungen durch Schnuller sinnvoll.

    Mein Kind weist erste Zahnfehlstellungen auf – ist es zu spät, etwas zu unternehmen?

    Am besten ist es, wenn Sie Ihrem Kind den Schnuller abgewöhnen, sobald die ersten Zähne durchbrechen. Es ist aber auch möglich, den kleinen Begleiter nur zeitweise zum Einsatz zu bringen. Zum Beispiel, wenn Ihr Kind ins Bett gebracht wird. Spätestens in einem Alter von zwei, allerhöchstens in einem Alter von drei Jahren sollte das stetige Schnullern gänzlich abgewöhnt werden.

    Schnullern führt nicht unmittelbar zur fehlerhaften Anordnung der Zähne. Es ist aber durchaus möglich, dass bis zum Alter von zwei bis drei Jahren, bei dauerhafter Nutzung, Ihr Kind bereits erste Anzeichen einer Zahnfehlstellung aufweist.

    Verzagen Sie dann nicht, eine Fehlstellung, der zu dem Zeitpunkt konsequent entgegengewirkt wird, wird sich in der Regel von alleine korrigieren oder merklich zurückentwickeln. Sie sollten aber auf jeden Fall konsequent bleiben und den Schnuller nachhaltig aus dem Alltag Ihres Kindes heraushalten.

    Welcher Schnuller beugt Zahnfehlstellungen vor?

    Gibt es auch eine Schnullerform, die kiefergerecht ist? Zwar sollte der Schnuller insgesamt möglichst schnell abgewöhnt werden, jedoch tragen Sie mit der Auswahl des passenden Schnullers vorerst dazu bei, dass der Schnuller die Zähne und den Kiefer nicht unnötig deformiert. Doch wie sieht ein gesunder Schnuller aus? Besonders ein zu großes Saugteil kann zum Problem werden. Achten Sie darauf, dass der Schnuller folgende Eigenschaften aufweist:

    • leichtes Material
    • Schaft und Saugteil weich und beweglich
    • kleines, flaches oder symmetrisches Saugteil
    • nach oben abgewinkeltes Saugteil

    Wenn Sie diese Tipps bei der Auswahl beachten, ist es unwahrscheinlicher, dass Ihr Kind Zahnfehlstellungen durch den Schnuller entwickelt.

    Wie gewöhnt man dem Kind den Schnuller ab?

    In vielen Fällen hört das Kind irgendwann von alleine auf, nuckeln zu wollen und man muss gar nicht groß den Schnuller abgewöhnen. Dies hat zum einen damit zu tun, dass mit Aufkommen der Zähne der Saugreflex vom Kaureflex abgelöst wird. Zudem wird das Kind älter und empfindet den Schnuller mit fortschreitendem Jahren oft als peinlich. Doch kann es sein, dass Ihr Kind auch im fortgeschrittenen Kleinkindalter noch am Schnullern ist.

    Wir haben hier einige Tipps für Sie, wie es mit der Schnuller-Entwöhnung funktionieren kann:

    • Feste Rituale: Schnuller nur kurz zu festen Zeiten einsetzen
    • Kleine Geschenke als Ansporn: Die Schnullerfee als Pendant zur Zahnfee
    • Mit positivem Gefühl gegen Schnullern: Überschwänglich loben, wenn das Kind den Schnuller ablegt
    • Der Schnullerbaum: Den Schnuller offiziell am Schnullerbaum verabschieden – eine dänische Tradition, die in Deutschland immer bekannter wird

    Mit diesen Tipps klappt es bestimmt, dem Kind den Schnuller abzugewöhnen. Dann steht gesunden Zähnen fast nichts mehr im Wege. Kombiniert mit einer regelmäßigen Kontrolle beim Kinder-Zahnarzt bleiben die Milchzähne im Top-Zustand und bilden eine perfekte Grundlage für spätere gesunde Zähne.

    Machen Sie gleich einen Termin in der Kinderzahnarzt-Praxis in Berlin Mitte, MundWerk im Alexa – online oder telefonisch!

    Mit uns bleiben die Zähne Ihres Kindes: ganz.schön.gesund

4 Kommentare zu “Durch Schnuller Zahnfehlstellungen – stimmt das?

  1. Ich habe noch nie gehört, dass man durch Schnuller eine Zahnfehlstellung riskiert. Vor allem ein offener Biss hätte ich nicht gedacht. Aber zum Glück gibt es ja auch Zahnspangen.

  2. Nina Hayder, „Zum Glück gibt es Zahnspangen“? Also ich denke, dass ein Vorbeugen weitaus besser ist als eine anschließende bzw. späte(re) Korrektur der Zahnfehlstellung.

    Ich kann nur vom „Schnullern“ abraten.

  3. Ich habe auch eine Kieferfehlstellung. Gut zu lesen, dass Schnuller diese verursachen können. Aber die ganzheitliche Kieferorthopädie sollte mir mehr sagen können.

  4. Ich habe ein Kreuzgebiss. Gut zu lesen, dass auch ein Schnuller Schuld sein kann. Darum werde ich zu einem Kieferorthopäden für durchsichtige Zahnspangen gehen.

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